Feminismus tut doch nicht weh.
Hat Feminismus überhaupt irgendeine Wirkung? Sollte man sich Gedanken darum machen, oder wäre es nicht vielleicht besser einfach abzuwarten, bis er sich erledigt hat?
So unterschiedlich Freunde und Bekannte auch reagieren, wenn ich über mein Anliegen erzähle, eines sagen sie fast alle gemeinsam: "Selbst wenn das alles stimmt, was du da erzählst - warum regst du dich über ein paar Idioten so auf? Die sind doch ungefährlich und wenn sie auch heute im Fernsehen gendern, ist das doch in ein paar Jahren wieder vorbei. So was läuft sich irgendwann tot." Sind diese 'paar' Idioten wirklich ungefährlich? Ein Freund meinte "Wenn ich das richtig verstehe ist Valerie Solanas lange tot - wen interessiert die heute noch?"
Nun, Solanas Hass hat es Jahrzehnte nach ihrem Tod auf die Bühne eines Berliner Theaters und in die ZDF-Sendung Aspekte geschafft. Solanas Vorschlag für die Lösung aller Probleme: Gaskammern für Männer, die ja auf dem halben Weg vom Affen zum Menschen stehen geblieben seien, wie eine der Protagonistinnen dem Fernsehen freudig berichtete. Solanas ist mit dieser Ansicht nicht allein und erhält posthum Unterstützung von anderen namhaften Feministinnen. Und Solanas faschistoide Kampfschrift ist gerade neu aufgelegt worden (2022). Aus den Pressestimmen:
»Valerie Solanas hat ein sehr wütendes und sehr präzises Porträt dessen geschrieben, was sie für den Mann hielt: etwas zwischen einem Menschen und einem Affen; ein reaktionsloser Klumpen, der sich nur mit seinen körperlichen Empfindungen beschäftigt, ohne Fähigkeit zur Empathie, Selbsterkenntnis oder Intimität, und gleichzeitig voller Hass und Eifersucht und Scham und Schuld. Ihre Beschreibung ist schön und in gewisser Weise, glaube ich, völlig zutreffend.«
Nick Cave
Da steckt mehr Potential drin als viele Feminist:*Innen zugeben wollen, auf so einer Basis wurden schon Konzentrationslager gebaut. Feminismus tut weh!