Der andere Blickwinkel
Persönliche Ansichten unserer Welt- in Gedanken und Bildern.

Biologismus

Wikipedia schreibt: "Von Biologismus spricht man, wenn versucht wird, menschliche Phänomene und Sachverhalte (etwa individuelle oder kollektive Verhaltensweisen, gesellschaftliche Zustände oder politische Zusammenhänge) vorrangig oder allein durch biologische Tatsachen, Theorien und Modelle zu erklären. Die in der Biologie ermittelten Gesetzmäßigkeiten werden dabei als einheitliche Gesetze der realen Welt verallgemeinert und zu einer Art „Weltprinzip“ erhoben. Biologismus wird daher auch als biologischer Reduktionismus definiert, der alle relevanten sozialen oder kulturellen Phänomene auf biologische Grundtatsachen zurückführe." 

Das ist eine sinnvolle Definition, die überhaupt nicht bedeutet, dass biologische Erklärungsansätze für geschlechtsbedingte Verhaltensweisen  biologistisch und damit falsch wären. Aber es gibt Feministen, für die jeder biologische Erklärungsansatz für unerwünschtes männliches Verhalten als biologistisch diffamiert wird.

Es gibt beim Menschen KEINE geistig-intellektuelle Eigenschaft, die nicht genetisch bedingt ist. Darum sind an allem geistig-intellektuellen die Gene beteiligt - wenn gleich der Einfluss unterschiedlich groß ist: das Gehirn wird in über 10.000 Genen angelegt; entsprechend vielfältig sind die Unterschiede zwischen den Menschen. Sprachen lernen zu können ist natürlich genetisch bedingt aber die Fähigkeit dazu ist von Mensch zu Mensch verschieden; und die Sprache, die erlernt wird, ist natürlich nicht genetisch bedingt. Das betrifft selbstverständlich auch alle geschlechts-bedingten Eigenschaften wie z.B. das Balzverhalten oder auch Rollenverhalten: erlernte Verhaltensweisen sitzen auf einem unveränderlichen genetisch bestimmten Kern, dessen Wirkung sich teilweise indirekt über Hormone entfaltet.

Tatsächlich gibt es sogenannte Wissenschaftler, die behaupten, sie könnten an einem Gehirn nicht erkennen, ob es männlich oder weiblich ist, aber das ist natürlich gelogen - oder sie sind dem essentialistischen Irrtum erlegen und glauben im Ernst, es müsse so etwas wie ein Lämpchen geben, das das Geschlecht anzeigt, so ähnlich wie ein Penis.

Natürlich können sie das Geschlecht erkennen, sie müssen nur richtig hinschauen: nicht einfach drauf-sehen sondern die Funktionen untersuchen, z.B. mit einer fMRT. Man kann Menschen natürlich auch einfach fragen und eine richtige Selbstauskunft erhalten; das zu leugnen hieße, Trans-Menschen ihr Recht zur Selbstdefinition zu bestreiten und damit auch das zur Selbstbestimmung. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder das ist, was zu sein er oder sie behauptet, Betrug ist möglich. Aber jeder weiß, wer er ist - auch wenn er sich weder-noch fühlt ist das dann echt. Und eine fMRT kann das beweisen in dem sie uneindeutige Ergebnisse liefern - was, wie die Befragungen zeigen, ja die Realität widerspiegelt: nicht jeder Mensch fühlt eindeutig männlich oder weiblich.

Resümee

Es gibt also nicht den einen Test, der jedem Menschen präzise sein Geschlecht zuweist, sondern es gibt mehrere Tests, die das zusammen können. Und natürlich gibt es auch einige Menschen die mehr oder weniger zwischen den Geschlechtern stehen. Es gibt also zwei Geschlechter die den meisten Menschen Identität geben, und einen Bereich dazwischen.

*fMRT: funktionale Magnetresonanztomographie

Quellen

1. [https://www.aerztezeitung.de/Panorama/fMRT-zur-Diagnose-bei-Transsexualitaet-geprueft-384129.html]
2. [https://link.springer.com/article/10.1007/s10304-016-0111-1]
3. [https://www.queer.de/detail.php?article_id=31225]
4. [https://www.spektrum.de/news/transsexualitaet-zeigt-sich-im-hirnscan/1567148]
5. [https://www.derstandard.at/story/2000043183903/geschlechtsidentitaet-ist-biologisch-nachweisbar]