Der andere Blickwinkel
Persönliche Ansichten unserer Welt- in Gedanken und Bildern.

Fifty-Fifty und das Gender-Gap

Jette Nietzard hat gelesen, Frauen in heterosexuellen Beziehungen hätten 30% weniger Orgasmen als die Männer. Das hält sie für gesellschaftlich bedeutsam und darum fordert sie öffentlich mehr Orgasmen für Frauen - wieso? Vergleichbare Forderungen nach mehr Orgasmen für Frauen weil Die Männer mehr haben tauchen immer wieder mal auf - warum? Nietzard gibt eine Antwort: Männer müssen einen "Mehrwert für Gesellschaft und Beziehung" bieten, Nietzard fordert Gerechtigkeit.
Mit Dummheit alleine ist dieses Konzept von gesellschaftlicher Gerechtigkeit nicht zu erklären. Wie klein ist ihr intellektueller Horizont?

Feministische Dirt-Digger haben auf der Suche nach Geschlechter-Gaps neben anderen Unterschieden tatsächlich auch einen Orgasmus-Gap gefunden, der den Unterschied in der Orgasmus-Häufigkeit zwischen Männern und Frauen beschreibt: Männer haben beim Sex mit Frauen häufiger Orgasmen. Multiple Orgasmen bei Frauen werden allerdings nicht erwähnt, das würde den Gap ja verringern; Feministen suchen aber nur nach Zahlen, die sie im Kampf gegen Männer instrumentalisieren können. Aktuelle Zahlen entnimmt sie einer Studie, in der es auch weitere interessante Ergebnisse gibt: Frauen die bei hetero-Sex häufiger Orgasmen hatten als andere, trugen sexy Unterwäsche, probierten mehr Positionen und Analsex aus, machten dirty-talk und noch einiges mehr. Mein Schluss aus der Studie ist: Frauen, die etwas für ihre Partner tun, bekommen dafür auch etwas zurück: das ist das alte Welt-Prinzip vom Geben und Nehmen. Aber Feministen wollen nicht geben, sie wollen nur nehmen.

Also trifft man bei Feministen immer wieder auf so ominöse Forderungen, nach denen irgendetwas 50/50 zwischen den Geschlechtern aufgeteilt sein müsse: Orgasmen, diverse Zeiten, Chancen, Gehälter. Oftmals werden solche Ideen auch in der Forderung nach Gleichheit versteckt: Da die Geschlechter gleich sind, müssen sie auch gleich sein - sind sie nun gleich oder nicht? Solange es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, sind sie nicht gleich, also muss das nach ihrer Logik geändert werden - wieso? Gibt es da irgendeine versteckte Logik?

Eine Logik gibt es zwar nicht, aber es gibt einen Grund: Feministen suchen nach Tricks mit denen sie die Menschen glauben machen können, Frauen würden gegenüber Männern benachteiligt; wenn ihnen das gelingt, meinen sie, dürften sie Reparationszahlungen fordern. Was sie dafür brauchen sind Zahlen und einfache Erklärungen: 50:50 kann man zählen und damit messen. Darum wollen Feministen Fifty-Fifty.

Gender Gaps: 1:1 und 50:50

Warum sollten Frauen im Mittel genau so viel verdienen wie Männer (Gender Pay Gap) oder genau so viele Orgasmen haben wie Männer (Gender Orgasm Gap)? Im Einzelfall sind die Menschen ja auch total verschieden. Es gibt zunächst überhaupt keinen Grund für so eine Gleichheit von Mittelwerten! Aber Feministen starren auf diese Prozente wie das Kaninchen auf die Schlange. Warum? Weil Zahlen so eine primitive, manipulierende Wirkung haben, weil die Bevölkerung zu rund 50% aus Frauen besteht und weil alle Menschen gleich sein sollen. Darum meinen sie, alles in einer Gesellschaft müsse dieses Verhältnis von 50:50 widerspiegeln - oder eben 1:1, wenn es um die Gleichheit geht. Z.B. bei Spitzenposten in Unternehmen oder bei Abgeordneten: 50% Frauen. Oder 1:1 - also gleich viel für Männer wie für Frauen - bei Spitzeneinkommen, Durchschnittseinkommen, Care-Arbeit, Orgasmen und so weiter. Nur: wenn diese Gleichheit der Mittelwerte von Bedeutung ist, wieso dürfen dann die Individuen unterschiedlich sein? Warum ist es nicht ungerecht, wenn eine Intendantin eine halbe Million im Jahr bekommt, eine Pflegerin aber nur 25.000?

Aber es führt kein logischer Weg von den 50 % Frauen in der Bevölkerung zu irgendwelchen andern Dingen - außer wenn Männer und Frauen zwar naturgegeben individuell verschieden, aber im Mittel gleich wären, worauf es aber keinen Hinweis gibt. Und wie sieht's im Bau aus, beim Dachdecken, bei der Parteiarbeit oder auf der Bohrplattform? Da wollen die Frauen wohl nicht so recht 50:50; aber na ja, Frau kann ja auch mal großzügig sein und sich mit weniger als 50% zufrieden geben - wenn sie keinen Bock hat. Ist das vielleicht die Antwort auf die Frage, warum Frauen in manchen Bereichen keine 50% erreichen: weil sie nicht wollen? Da kommen jetzt die professionellen Lügner ins Spiel: die behaupten ganz einfach, die Frauen würden schon wollen, aber sie wüssten es nicht. Also sie wissen nicht, dass sie eigentlich etwas ganz anderes wollen als sie glauben, das sie wollen - weil sie vom Patriarchat falsch programmiert wurden!

Partnerschaft

Menschen sind individuell so unterschiedlich, dass Gerechtigkeitsmessungen, insbesondere wenn sie auf schlichtem Zählen von irgendetwas basieren, nicht nur versagen müssen, sondern darüber hinaus schädlich für jede Form von Beziehung sind. Messbare Vereinbarungen treffen Geschäftspartner, so etwas fordern Arbeitgeber von ihren Angestellten. Liebespartner machen sich Geschenke - und wenn man einmal mit Geschenkezählen anfängt, ist die Liebe schon längst gestorben. Wer seinen Partner liebt, kommuniziert ehrlich mit ihm, der fragt, wie es ihm geht und achtet auf die Antwort, und er spricht auch über sein eigenes Befinden. Nur so kann man gemeinsam glücklich werden, aber sicher nicht mit einer Strichliste neben dem Bett oder einer WhoCares-App auf dem Smartphone, die sogar den Plan zum Betrug des Partners schon anlegt. Wenn sich jemand ungerecht behandelt fühlt, muss er das mitteilen und sich gegebenenfalls trennen; aber eine Regel wie 50:50 ist der Anfang vom Ende.

Anne Spiegel forderte öffentlich mindestens 50% Hausarbeit von den Männern ein, ließ ihre Hausarbeit aber zu 100% von ihrem Mann erledigen, um sich um ihre Karriere kümmern zu können - wer hier den Riss im Verstand nicht sieht war sicherlich überrascht, als sie dann, als es drauf an kam, versagte.

Jette Nietzard stellte fest, Hetero-Frauen hätten 30% weniger Orgasmen als Hetero-Männer - na und? Liest man sich das Abstrakt der Studie durch findet man, dass Frauen die mehr Orgasmen haben auch sexier Unterwäsche tragen etc. Vielleicht müssen sich Frauen ihre Orgasmen ja verdienen und manche sind einfach zu schlecht? Das ist die Crux mit Statistiken: sie beweisen keine Kausalitäten, so wie bei den Störchen und den Geburten. Vielleicht lassen Frauen sich beim Sex eher bedienen, während Männer mehr für sich selber tun?

In einer Beziehung ist ein Grundfehler die Vermutung, der Partner werde 'mich' um 'mein' gerechtes Glück betrügen, wenn er nicht überwacht wird; der Unsinn dieser Vorstellung liegt schon in den notwendigen, aber nie vorgenommenen, Bewertungen, die jeder gemessenen Zahl zugeordnet werden müssen: war dein heutiger Orgasmus genauso gut wie der gestern? War er auch so gut wie meiner? Oder vielleicht besser? Wie lange Rückenkraulen ist ein Orgasmus wert? Für dich, für mich? Ist eine Stunde Bügeln so wertvoll wie eine Stunde Steuererklärung? Auch wenn beim Bügeln die Lieblingsmusik läuft? Wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht wird aus jeder Messung sofort ein Betrug: Wer etwa 5 Äpfel hat sollte sich nicht beschweren, wenn ein Anderer 10 Kirschen hat, zumal, wenn er keine Kirschen mag - sind Orgasmen gleichbedeutend und gleich befriedigend bei Männern und Frauen? Bei allen? Diese Denkweise ist einfach krank!

Ich habe Frauen kennengelernt, die jahrelang ohne Partner waren und den Sex nicht vermisst haben, aber auch Frauen, die in Zeiten einer Flaute aktiv nach One Night Stands gesucht haben. Ich habe Frauen getroffen, die wegen der Einnahme bestimmter Medikamente nur schwer einen Höhepunkt erreichen konnten, ihn aber auch nicht vermissten, weil für sie die Zuwendung das wichtigste war, und Frauen, deren höchstes Glück darin lag, sich endlos streicheln und den Rücken kraulen zu lassen - auf welchem Konto soll ich mir diese Zeiten eigentlich verbuchen? Und muss ich wegen 50/50 auch Rückenkraulen einfordern, obwohl ich das gar nicht mag? Und eine Frau habe ich kennengelernt, die regelmäßig Multiple Orgasmen hatte, da kamen dann auf einen von mir mindestens drei von ihr. Wir hatten viel Spaß gemeinsam und ich habe mich gar nicht benachteiligt gefühlt - habe ich da etwas falsch gemacht?

Männer befriedigen sich etwa 2,5 mal so oft selbst, wie Frauen. Wenn ihnen der Orgasmus statistisch entsprechend wichtiger ist als den Frauen, dann haben die Männer Grund, sich über zu wenige Orgasmen zu beschweren. Studien haben auch bewiesen, dass die sexuelle Motivation bei Männern größer ist als bei Frauen - vielleicht müsste der Gender-Orgasmus-Gap noch viel größer sein, um gerecht zu sein.

Gerechtigkeit so messen zu wollen, ist falsch und zum Scheitern verurteilt - so wie der ganze Feminismus. Und durch einfache Dummheit lässt sich so ein Fehler auch kaum erklären. Gerechtigkeit ist einfach das Letzte, was Feministen wollen; wollten sie Gerechtigkeit, müssten sie zunächst Gerechtigkeit untersuchen und herausfinden, was das eigentlich genau ist. Feministen wollen einfach nur ihren Hass auf Männer befriedigen.

Resümee

Die feministische 50/50-Partnerschaft wäre im besten Fall ein Nullsummenspiel, bei dem die Frauen etwas von ihren Privilegien abgegeben und dafür etwas von den Männern bekommen - in der Realität sind die Feministinnen aber nicht ein mal daran interessiert, ihre Privilegien als Frauen auch nur anzuerkennen, geschweige denn, etwas davon abzugeben.

Die Liebes-Partnerschaft dagegen geht so: ich gebe Dir was Du Dir wünschst und Du gibst mir was ich mir wünsche. Wenn das klappt entstehen Vertrauen und gemeinsames Glück und es bekommt jeder mehr, als er gibt - das gemeinsame Glück wird maximiert. Und weil die Menschen so unterschiedlich sind, funktioniert jedes Paar anders - und Zwangsregeln - ob feministische oder sonstige -  schaden nur: Feminismus sorgt für eine Minimierung des Glücks.

Und was ist mit den Arschlöchern, die ihren Partnerinnen nicht geben, was die sich wünschen? Denen stehen die Arschlöchinnen gegenüber, die ihren Partnern nicht geben, was diese sich wünschen - Partnerschaft geht nur miteinander, gegeneinander verlieren beide.

Diese Einsicht entzieht dem gesamten Feminismus die Grundlage die darin besteht, dass Mann und Frau gegeneinander kämpfen und glauben, das Maximum im Leben würde erreicht, wenn sich beide Geschlechter in Schach halten. Und während die schlechten Feministen den Männern mit Gewalt so viel entreißen wollen, wie sie kriegen können (Antje Schrupp u.v.a.) behaupten die 'guten' Feministen, nur Waffengleichheit zwischen den Geschlechtern anzustreben - ohne zu erkennen, dass die Frauen seit jeher über die Superwaffe verfügen: Sex.

Quellen

Sex-Studien
https://link.springer.com/article/10.1007/s10508-017-0939-z
https://www.spiegel.de/gesundheit/sex/orgasmus-und-lust-wollen-frauen-weniger-und-seltener-sex-als-maenner-a-00000000-0003-0001-0000-000001490903
https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/hea/klipsypt/maenner40plus/gesundesaltern/sexualitaet.html

Stand: 24.04.2025